29
Jan

Barschangeln im Winter - Vom Ufer auf Finesse Rigs

Übersicht:
1. 3 Erfolgsfaktoren fürs Barschangeln im Winter: Spot, Ausdauer & Köderführung
2. Faktor 1: Der beste Spot für große Barsche im Winter
3. Faktor 2: Geduld & Ausdauer sind entscheidend auf große Barsche im Winter
4. Faktor 3: Angeltechnik und Köderführung für das Barschangeln im Winter:

 

Wenn Du diesen Artikel liest, wirst Du Dich sicherlich fragen, wie auch Du den Großbarsch, ja vielleicht sogar den 50cm + Barsch fangen kannst, den Du sonst nur aus den bekannten YouTube Videos kennst. Wenn Du Diesen Artikel aufmerksam bis zum Ende liest, bist Du Deinem Traum schon ein ganzes Stück näher.

 

 

3 Erfolgsfaktoren fürs Barschangeln im Winter: Spot, Ausdauer & Köderführung

Es gibt drei entscheidende Faktoren, die viel wichtiger als Dein Köder, die Köderfarbe, oder das richtige Wetter sind. Im Folgenden werden wir Dir erklären, wieso Deine Spot Wahl für Großbarsch bisher vermutlich falsch war und worauf Du zukünftig achten solltest. Wieso es für einen Erfolgserlebnis auf Großbarsch viel Ausdauer benötigt und ganz wichtig, wie Deine Köderführung über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann.

 

 

Faktor 1: Der beste Spot für große Barsche im Winter

Barsche, insbesondere große Barsche bevorzugen im Winter flache Uferbereiche. Entgegen der allgemeinen Meinung, im Winter immer möglichst tief zu Angeln, heißt die Devise: flach, flacher, so flach wie möglich. Dieser Hinweis könnte Dich nun verwundert zurücklassen: „Aber mir wird doch immer erklärt, dass man im Winter im tiefen, wärmeren Wasser zu angeln“. Dies ist prinzipiell auch eine sehr gute Grundregel, die du bitte beibehalten solltest. Wenn es darum geht einen großen Barsch zu fangen ist dies jedoch nicht unbedingt empfehlenswert. Die großen Jungs stehen sehr gerne, sehr flach. Was heißt flach? Teilweise in knietiefem Wasser bis hin zu der „ersten Kante auf 2-3 Meter Wassertiefe. Weitere absolute Hotspots im Winter sind Steganlagen und Häfen. Meist weisen diese Bereiche eines Gewässers die bevorzugten Strukturen auf, die Barsche magisch anziehen.

Welche Struktur sollte der Uferbereich aufweisen, um gute Fangchancen zu haben? Hier gilt sich Uferpartien zu suchen, die steinig, Muschel überzogen, hölzern bzw. sind generell einen harten Untergrund vorweisen. Hier fühlen sich die Barsche am wohlsten. Das liegt sicherlich auch daran, dass an eben diesen Uferabschnitten häufig Krebspopulationen vorkommen, die einen einfacher Snack im Winter darstellen. Nimm Dir dies auch als Eselsbrücke für den Winter zu Herzen: „Wo die Krebse sind, sind die Barsche nicht weit“. Nicht umsonst greifen erfolgreiche Barschangler sehr gerne zu Krebsimitationen, sie sind eine absolute Waffe für Barsche im Winter. Wie Du diese Krebse führen solltest, erfährst Du später im Detail.

 

 

Faktor 2: Geduld & Ausdauer sind entscheidend auf große Barsche im Winter

Für jeden, der schonmal gezielt auf große Barsche geangelt hat, ist dies nichts neues. Man angelt Stunden um Stunden und verzeichnet nicht einen Biss. Am Ende des Tages geht man oft frustriert nach Hause, mit dem Trost, wenigstens an der frischen Luft gewesen zu sein. Wir können Dich beruhigen, da geht es nicht nur Dir so. All die Videos und Profi-Angler haben auch Tage, an denen über 8 oder mehr Stunden absolut kein Fisch im Gewässer zu sein scheint. Doch was unterscheidet diese Angler von Dir? Sie bringen die Ausdauer mit mehreren Stunden ohne jeglichen Barsch Kontakt zu angeln, doch wenn dann ein Biss kommt, ist es eben meist der Riesenbarsch, von dem auch Du träumst. Gerade im Winter weisen die Barsche ein sehr vorsichtiges Beißverhalten an vielen Tagen vor. Es kann ein leichtes Touchieren des Köders sein, oder ein nicht mit der Angelrute zu erkennendes „in den Mund nehmen“ Deines Köders. Diese leichten Bisse erkennst Du nur, wenn du höchst konzentriert mit langem Atem deine Spots ausangelst. Sicherlich ist nicht jeder Tag so, sondern auch im Winter kommen die Bisse mitunter aggressiv, an vielen Tagen kann eben diese Ausdauer aber definitiv den Unterschied zwischen Schneidern und Fangen ergeben.

Die Ausdauer können wir Dir in diesem Artikel nicht beibringen, sondern nur dazu motivieren. Was Du jedoch tun kannst, um Deine Erfolgschancen am Wasser zu maximieren ist Deine Köderführung zu optimieren. Wir erklären Dir nun die drei gängigsten und erfolgserprobten Angeltechniken für Barsche im Winter.

 

 

Faktor 3: Angeltechnik und Köderführung für das Barschangeln im Winter:

 

Carolina Rig

Das Carolina Rig ist wohl das bekannteste Winter-Rig, dass es aktuell auf dem Markt gibt. Es verbindet sehr viele positive Eigenschaften, gerade für das Barsch Angeln im Winter.

Direkt im Barsch Hotspot Angeln – ohne Hänger

Das Carolina-Rig fischt man mit Offsethaken. Diese haben die positive Eigenschaft im Gummifisch versteckt zu werden. Das heißt, Deine Hakenspitze schaut nicht aus dem Köder raus und Dein Köder kann viel besser durch Hindernisse wie Bäume, Steine, Kraut usw. geführt werden. Eben genau dort warten die Barsche auch auf Nahrung. Sobald der Barsch auf deinen Köder beißt, schiebt sich die Hakenspitze aus dem Gummi raus und hakt meist zuverlässig die Fische. Hier gilt jedoch klar: Weniger Hänger = mehr effektive Zeit für den Fisch den Köder zu sehen und zu nehmen.

Köderführung in Zeitlupe: Darauf stehen die dicken Barsche

Das Wasser im Winter ist kalt – Überraschung. Genau so kalt wie Dir am Ufer oder auf dem Boot ist, ist es den Barschen unter Wasser auch. Hast Du im Winter Lust auf zackige, schnelle Bewegungen? Nein? Lass es Dir gesagt sein: Die Barsche auch nicht! Das Schöne am Carolina Rig ist, dass Du den Köder wie in Zeitlupe über den Gewässergrund hüpfen lassen kannst. Da das Bleigewicht gut einen Meter vor deinem Kunstköder ist, sinkt dein Köder nach dem anlupfen Deines Rigs nur mit seinem Eigengewicht und dem Gewicht des Hakens, wie in Zeitlupe, zu Boden. Führe so Dein Carolina-Rig. Du kannst je nach Wassertemperatur das ganze auch zackiger führen, während wirklich kalten Perioden, unter 4 Grad Celsius, bist Du mit einer langsameren Köderpräsentation umso besser beraten. Du kannst das ganze noch, wie einige Profis sogar noch auf die Spitze treiben und dein Rig wortwörtlich „schleifen“. Hierbei lässt Du dein Rig zu Boden sinken und kurbelst wirklich nur eine viertel oder halbe Kurbelumdrehung alle 3-5 Sekunden, wonach Du den Köder wieder für einige Sekunden einfach nur liegen lässt. Hierfür eignen sich wie bereits erwähnt Krebsimitationen besonders gut. Die dicken Barsche stehen im Winter zu einem auf diese Köder und zum anderen bewegen sich beim „Schleifen“ Deines Köders die Zangen der Köder sehr verführerisch am Gewässergrund. Als Fazit sei gesagt: Fische langsamer, als Du es als vielleicht als sinnvoll erachtest. Es wird Dir an kalten Tagen Barsche bringen.

Volle Köderkontrolle – auch an windigen Tagen

Hast Du mitunter an kalten windigen Tagen das Problem keinen richtigen Köderkontakt aufzubauen? Die Finger sind kalt, der Wind drückt in Deine Schnur. Schwierige Bedingungen. Hier schafft das C-Rig Abhilfe, weil Du es sehr schwer bebleit angeln kannst, ohne die Absinkphase Deines Köders zu beeinflussen. Wie gesagt, Blei und Köder sind voneinander getrennt. Wenn Du also zu einem 28g Carolina Bullet Blei greifst, sinkt Dein Köder genau so langsam ab, wie bei einem 15g Blei. Wenn Du jedoch einen 28g Jigkopf im Winter montierst, wird Dein Köder aller Wahrscheinlichkeit nach zu zackig und schnell für die trägen Barsche laufen.

 

Klassische Jigs

Du hast keine Lust auf diese ganzen komplizierten, modernen Montagen und Methoden, sondern setzt lieber auf altbewehrtes? Dann kannst Du absolut auch auf das gängige Jiggen von kleinen Gummis zurückgreifen. Wobei beim Jiggen im Winter, noch mehr denn je das Motto „so leicht wie möglich, so schwer wie nötig“ gilt. Denn übersetzt heißt das eigentlich nur, je leichter Du den Jigkopf wählen kannst, desto langsamer kannst du auch deinen Köder führen. Denn eins gilt für das Carolina Rig genauso wie für das Jiggen, führe Deinen Köder langsam und in kleineren und dennoch weniger zackigen Sprüngen. Wo es Wind, Wetter und Strömung zulassen, solltest Du im Winter Ultra Light mit Gewichten von teilweise nur 1-5 Gramm fischen, die Dir optimale langsame Absinkphasen ermöglichen. Nutze zudem auftreibende Köder, so gibt es zum Beispiel Krebsimitationen, deren „scheren“ auftreibend sind. Wieso? Mit diesen Ködern gelingt eine noch langsamere Köderpräsentation, da Du sie für mehrere Sekunden auch am Grund liegen lassen kannst und Ihre auftreibenden Teile „nachschwingen“, während Sie am Gewässerboden liegen. Ein Zusatz Tipp: Gerade bei einer langsamen Präsentation am Gewässergrund schwören viele Profis auf Köder, die geflavored sind, also mit einem Fischöl, Tintenfischöl oder ähnlichen Geruchsstoffen versetzt sind.

 

Twitch Baits

Der Twitch Bait in der Liste der Top Köder für Barsche im Winter? Gehört der nicht in eine Köderauswahl für das sommerliche Barschangeln? Jaein. Viele kennen und lieben, meist kleine Twitchbaits, die sie im Sommer mit kräftigen Schlägen zügig durchs Wasser twitchen und damit auch sehr gut fangen. Im Winter sind sie gerade auf dicke Barsche mehr als nur eine Alternative. Vorausgesetzt man setzt sie richtig ein.

Welche Twitchbaits sind für den Winter zu empfehlen?

Zunächst solltest Du keine Angst davor haben Köder von über 8cm zu verwenden, sogar bis 12cm sind zu empfehlen. Gerade die dicken Barsche sind weder Scheu, was große Köder angeht, noch haben Sie im Winter, ähnlich wie die meisten Fische, großes Interesse viel Energie für das Fressen aufzuwenden. Außerdem selektierst Du mit großen Ködern kleine Barsche meist aus. Selbst Barsche von 30cm sind nicht dafür bekannt sich all zu viele Gedanken über Deine Ködergröße zu machen. Größere Köder bedeuten auch, dass sie ein paar Gramm mehr auf die Wage bringen und Du somit mehr Wasserfläche abdeckst. Die Lauftiefe solltest Du der Gewässertiefe anpassen, allgemein solltest Du Flachläufer von 1-2m Tauchtiefe wählen. Viele positive Faktoren, oder? Zum anderen sind so gut wie alle Twitchbaits „suspending“, also schwebend. Sie bleiben praktisch schwerelos in der Wassersäule stehen, wenn man sie mit der Rute nicht aktiv animiert – Thema langsam Fischen.

Wie führe ich meinen Twitchbait im Winter richtig?

Nach dem Auswerfen schwebt der Twitchbait, wie gesagt, schwerelos an der Oberfläche. Du kurbelst ihn also mit 5-8 Kurbelumdrehungen zunächst auf Tiefe. Dann kannst Du auch schon das Twitchen beginnen. Im Vergleich zum Sommer sollten Deine twitches, die ein seitlichen Ausbrechen des Köders auslösen, leichter und weniger aggressiv sein. Nachdem Du deinen Köder ein oder zweimal getwicht hast, lasse ihn 1-2 Sekunden einfach nur stehen. Meist kommen genau in diesen Pausen die Bisse. Variiere die Länger der Pausen und je kälter es ist, desto länger dürfen die Pausen auch gerne auf 3-4 Sekunden erhöht werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Du mit einer langsamen Köderführung, der richtigen Stellenwahl und definitiv der nötigen Geduld früher oder später zum Erfolg kommen wirst. Viel Erfolg am Wasser und lasse uns gerne auf unseren Sozialen Medien wissen, wie Dir der Beitrag gefallen hat, oder ob Du die Tipps sogar erfolgreich anwenden konntest.